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Auf Honorarbasis, befristet und ohne Sozialversicherung

Rolf Dobischat stellte im Deutschlandfunk seine neue Studie über prekäre Arbeitsverhältnisse in der Weiterbildung vor. Besonders im Bereich der der öffentlich geförderten und öffentlich finanzierten Weiterbildungsbereich hat die Anzahl prekärer Arbeitsverhältnisse danach deutlich zugenommen. Schuld daran seien die Gesetze der Hartz-Reformen, die zu einer erheblichen Mittelkürzung in der Weiterbildung geführt haben. Die Bildungsträger hätten diese Mittelkürzungen an ihre beschäftigten weitergegeben. Die Anpassung der Bildungsträger an die neuen Marktverhältnisse sei zu Lasten der Beschäftigten gegangen, so Dobischat.

Letztlich hätten diese Mittelkürzungen nicht nur Auswirkungen auf die Motivation der Beschäftigten. Sie ginge am Ende auch zu Lasten der Qualität der Weiterbildung. „Ich nehme mal ein konkretes Beispiel einer allein erziehenden jungen Frau mit wirklich hervorragenden Qualifikationen, die zwischen sechs Arbeitgebern im Ruhrgebiet hin und her fährt, die Fahrtkosten noch selbst bezahlen muss und Unterricht kloppen muss - ich sag es mal so umgangssprachlich -, die hat keine Zeit mehr, sich vernünftig drauf vorzubereiten, weil es unterschiedliche Kurse mit unterschiedlichen Adressatengruppen sind. Und da ist eigentlich nur naheliegend, dass die Qualität langfristig eben darunter leidet,“ so Dobischat im Deutschlandradio. Unter den gegenwärtig herrschenden Arbeitsverhältnissen ist Qualität in der Weiterbildung auf Dauer nicht zu gewährleisten.


Sie können das vollständige Interview im Deutschlandfunk nachlesen und sich den Beitrag als Audio-Datei anhören.

Die neue Studie finden sie hier.


Schlagworte zu diesem Beitrag: Freiberufler/Selbstständige, Honorar, Öffentliche Beschäftigungspolitik
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 08.03.2010

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024