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Neue Ergebnisse des Bildungsbarometers

Bildung in Zeiten der Krise: Was ist zu tun?

Die Befragten des Bildungsbarometers sehen die jetzige Krise eher als Gefahr (58%) denn als Chance (42%). Und sie erwarten, dass sie auch Auswirkungen auf die Finanzierung von Einrichtungen aus Bildung und Kultur haben wird. Ihre Einschätzung ist: Forschungsinstitute, Hochschulen, Schulen sowie Kindergärten werden in gleicher Weise wie bislang finanziert werden, Volkshochschulen, Bibliotheken, Museen Theater und Opern werden weniger Geld zur Verfügung haben.

Nach ihrer Einschätzung zu Investitionen befragt, sind sich die Befragten durchweg einig: Jetzt nicht in die Bildung zu investieren wäre genauso verkehrt wie auf eine gute schulische und berufliche Ausbildung zu verzichten. Die Befragten glauben aber auch, dass Kommunen, Länder und Gemeinden in den nächsten Jahren finanzielle Engpässe haben werden und dass sich deshalb Probleme bei Bildungseinrichtungen ergeben werden. Das Konjunkturprogramm II – so sagen die Befragten - sei eher Kosmetik und helfe der Bauwirtschaft, echte Verbesserungen für die Lernbedingungen der Schüler werden ebenso wenig erwartet wie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte.

Die Politik vermittelt den Eindruck, als müsse gerade jetzt in Bildung, Wissenschaft, Forschung und Entwicklung investiert werden. Während ca. 18% der Befragten daran glauben, gehen 66% davon aus, dass diese Vorsätze eher nicht umgesetzt werden.

Ein ganzes Bündel an Maßnahmen wird auf die Frage genannt, wie sich der Einzelne durch Bildung für die Zukunft rüsten kann: Guter Schulabschluss, gute Sozial-, Methoden- und Persönliche Kompetenzen, eine breite Allgemeinbildung und umfassende Computerkenntnisse. „Offensichtlich hat die Bevölkerung ein gutes Gespür für das, was notwendig ist. Noch aber steht die Antwort auf die Frage aus, wie die Bundesländer als die für die Bildung Hauptverantwortliche das alles so umsetzen können und wollen, dass dies für die Lernenden effektiv ist“, so Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, der seitens des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, für das Bildungsbarometer verantwortlich ist.

Zu den Branchen mit Zukunft zählen die Teilnehmer des Bildungsbarometers Energie und Vorsorgungswirtschaft, IT-Dienstleister, Pharma und Health Care sowie Elektrotechnik Am Ende der Liste stehen die Bau- und Automobilindustrie, Markt- und Meinungsforschung, die Konsumgüterindustrie sowie das Bankwesen.

Prof. Jäger kommt zu folgendem Schluss: „Einmal mehr hat das Bildungsbarometer ein aktuelles Thema aufgegriffen, und die Befragung hat gezeigt, wo die Menschen in der Krise stehen, wenn sie die Bildung ins Visier nehmen. Hierbei steht die Skepsis gegenüber der Politik im Vordergrund. Die Koalitionäre müssen nunmehr in ihren Verhandlungen entscheiden, wie sie die Menschen mitnehmen können. Oberflächenkosmetik würde nur weiteren Schaden anrichten und das Vertrauen in der Politik zunichte machen. Bildung tut gut, aber nur, wenn die Politik etwas dafür tut!“

Das Bildungsbarometer zum Thema „Bildung in Zeiten der Krise“ wurde von einer spezifisch repräsentativen Stichprobe von 2.145 Personen aus der gesamten Bundesrepublik beantwortet.

Bildungsbarometer ist eine gemeinschaftliche Aktion der Schülerhilfe (Gelsenkirchen) und des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau.

Der zu dieser Befragung gehörende Newsletter mit den zentralen Ergebnissen und die vollständige Auswertung kann auf der Website des zepf - Zentrum für empirische pädagogische Forschung als pdf-Datei heruntergeladen werden.


Quelle: Presseinformation des zepf - Zentrum für empirische pädagogische Forschung, Oktober 2009

Schlagworte zu diesem Beitrag: Lebenslanges Lernen, Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 23.12.2009