Nachrichten-ArchivZurück zur ÜbersichtVDI-Studie zeigt Potenzial der Personalpolitik VDI fordert Fünf-Punkte-Programm zur Weiterbildung in UnternehmenDeutschland gehen die Fachkräfte aus, wie der aktuelle OECD-Bildungsbericht zeigt. Bei den Ingenieuren ist die Zahl der unbesetzten Stellen auf über 95.000 angewachsen. Dem OECD-Bericht nach liegt die Akademikerquote in Deutschland weit unter dem durchschnittlichen Niveau der wichtigen Industrienationen. „Der Mangel an verfügbaren und nachkommenden Fachkräften fordert von den Unternehmen ein strategisches Kompetenzmanagement“, erklärte Timo Taubitz, Geschäftsführer des VDI Wissensforums. Nur so blieben die Unternehmen mittelfristig wettbewerbsfähig. „Leider ist das Niveau der betrieblichen Weiterbildung in den deutschen Unternehmen dazu nicht ausreichend“, so Taubitz. Die vom VDI Wissensforum in Auftrag gegebene Ingenieurstudie zeige, dass für Ingenieure in Deutschland nicht ausreichend Weiterbildungen angeboten werden und diese häufig an den Bedürfnissen vorbeigehen. In dem Missstand sah Taubitz aber auch eine Chance: „Hier liegt noch Potenzial.“ Ein Fünf-Punkte-Programm des VDI biete Unternehmen eine Orientierungshilfe, wie sie Folgen des Fachkräftemangels mit gezielter Förderung des eigenen Personals abwenden können.Ergebnisse der VDI-Ingenieurstudie Das Potenzial der eigenen Fachkräfte werde nicht richtig eingeschätzt und vor allem nicht richtig gefördert. „Gerade bei den klein- und mittelständischen Unternehmen zeigen sich viele Defizite, obwohl diese noch stärker vom Fachkräftemangel betroffen sind“, erläuterte Taubitz. Ungerührt vom Ingenieurmangel stagnierten die Ausgaben für Weiterbildung seit Jahren. Den Personalabteilungen sei vielfach nicht bekannt, welche Qualifikationen die Ingenieure in ihren Positionen besitzen müssen. Bei den Qualifikationsprofilen werde größtenteils auf fachliche Themen gesetzt, obwohl in der beruflichen Realität oft Generalisten gefragt seien. Auch gebe es keine differenzierten Anforderungsprofile in Abhängigkeit von Fachbereichen und Karrierewegen. „Die Hälfte der Ingenieure haben Personalverantwortung“, so Taubitz, „darauf vorbereitet werden nur wenige.“ Auch bei der Stellenbesetzung werde hauptsächlich eine gute fachliche Qualifikation verlangt. Unabhängig davon, ob es sich um eine Führungs- oder Projektposition handele. „Zusatzqualifikation werden in fast jeder Position benötigt“, ermahnte Weiterbildungsexperte Taubitz. Nach eigenen Angaben bräuchten die Ingenieure in der täglichen Arbeit vielfach EDV-Kenntnisse, Präsentationssicherheit, betriebswirtschaftliches Know-how oder Wissen bezüglich Rechtsfragen. Dazu gebe es jeweils kein ausreichendes Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen. Fünf-Punkte-Programm zur Weiterbildung in Unternehmen Gestützt auf die Ergebnisse der Ingenieurstudie hat der VDI ein Fünf-Punkte-Programm zur gezielten Förderung von Fachkräften entwickelt. „Das Programm bietet eine Orientierung für eine zukunftsgerichtete Personalpolitik und gezieltes Kompetenzmanagement“, erörterte Taubitz, „Unternehmen haben so die Chance, dauerhaft einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.“
Quelle: Pressemitteilung des VDI Wissensforum Sie können die VDI Ingenieurstudie hier als pdf-Datei herunterladen. Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 17.10.2008 |
Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info Druckdatum: 28.03.2024 |