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IAB-Betriebspanel Bayern 2007

Arbeitsministerin Stewens: In fast jedem zweiten Betrieb findet Weiterbildung statt - jedoch: Weiterbildungsquote stagniert - lebenslanges Lernen für Wettbewerbsfähigkeit unverzichtbar

"Die Sensibilität der bayerischen Unternehmen für die betriebliche Weiterbildung nimmt zu. Der Anteil der Betriebe, die Weiterbildung fördern, ist auf 47 Prozent gestiegen - das heißt: In fast jedem zweiten Betrieb findet Weiterbildung statt. Dies ist nach 38 Prozent im Jahr 2003 und 42 Prozent im Jahr 2005 eine positive Entwicklung, die sicherlich auf die bessere Arbeitsmarktlage sowie den steigenden Fachkräftebedarf zurückzuführen ist." Mit diesen Worten stellte Bayerns Arbeitsministerin Christa Stewens heute in München die Ergebnisse des "Bayerischen Betriebspanels 2007" vor.

"Die Betriebe dürfen allerdings nicht auf halbem Weg stehen bleiben", erklärte die Ministerin in Bezug auf den stagnierenden Anteil der Beschäftigten, die in die Weiterbildungsförderung einbezogen werden. Stewens: "Nur 22 Prozent der Beschäftigen in Bayern haben eine betriebliche Weiterbildung erfahren. Sogar in den weiterbildungsaktiven Betrieben hat nicht einmal jeder dritte Arbeitnehmer in Bayern an einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Die Weiterbildungsquote liegt dort bei 29 Prozent. Damit haben sich also - trotz Steigerung des Anteils an weiterbildungsaktiven Betrieben - die Weiterbildungsmaßnahmen auf weniger Beschäftigte konzentriert. Damit wird die schon traditionelle Beschränkung der Weiterbildungsförderung vor allem auf die besser Qualifizierten weiter verstärkt. Gering Qualifizierte, Ältere, geringfügig Beschäftigte und Leiharbeitskräfte werden zunehmend ausgegrenzt. Weiter- und Fortbildung sind jedoch am Arbeitsmarkt für jeden unverzichtbar. Sie sind elementare Bestandteile im Prozess des lebenslangen Lernens und gehören zur Wissensgesellschaft. Zudem lässt sich dadurch die Produktivität eines Unternehmens deutlich steigern, der Arbeitnehmer verbessert seine Arbeitsplatzsicherheit sowie seine beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten."

Stewens: "Aufgrund der knapper gewordenen Personaldecke finden die meisten Weiterbildungsmaßnahmen nur noch zur Hälfte während der Arbeitszeit statt. In sechs Prozent der Betriebe sogar ausschließlich während der Freizeit. 70 Prozent der weiterbildungsaktiven Betriebe übernehmen die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen vollständig, in 16 Prozent der bayerischen Betriebe werden diese dagegen ganz von den Beschäftigten getragen."

Das IAB-Betriebspanel ist eine repräsentative jährliche Betriebsbefragung, die sich mit Beschäftigungstrends und arbeitsmarktpolitischen Fragen auseinandersetzt. Der Freistaat Bayern beteiligt sich an einer Aufstockungsstichprobe an der Befragung, die durch das Internationale Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) ausgewertet wird.


Quelle: Pressemitteilung des Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, 29. Juni 2008


Schlagworte zu diesem Beitrag: Betriebliche Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.04.2009