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Nur Mittelmaß

Im Vergleich mit seinen Nachbarn erreicht Deutschland bei der Weiterbildung im Betrieb nur durchschnittliche Werte. Etwa 237 Euro geben die Unternehmen pro Jahr und Mitarbeiter aus.

Mit großem Aufwand lässt die EU-Kommission alle sechs Jahre untersuchen, was europäische Unternehmen für die berufliche Weiterbildung tun. Die Ergebnisse der letzten Untersuchung sind unerfreulich wie schon bei den beiden früheren. Die Bundesrepublik hat nicht gut abgeschnitten. "Deutschland liegt im europäischen Vergleich weiterhin lediglich im Mittelfeld", sagt Winfried Heidemann, Leiter des Referats Qualifikation der Hans-Böckler-Stiftung.

"Wir sind im Vergleich zur letzten Untersuchung vor sechs Jahren schlechter geworden: weniger Weiterbildungsangebote der Betriebe, geringere Teilnahme der Beschäftigten." Das sei sehr ernüchternd. "Die Bemühungen der letzten Jahre, lebenslanges Lernen in den Unternehmen voranzubringen, haben nicht allzu viel gebracht - um es mal vorsichtig zu formulieren", so Heidemann. Aber er gibt sich optimistisch: "Sich für die Weiterbildung im Betrieb einzusetzen lohnt sich trotzdem." Man könnte auch sagen: gerade deshalb - schließlich geht es auch um die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter.

Die Umfrage, auf die der Böckler-Experte sich bezieht, ist unter Fachleuten als CVTS - Continuing Vocational Training Survey - ein Begriff. Die aktuellsten Daten stammen aus dem Jahr 2005 - untersucht wurden im Auftrag der EU-Kommission insgesamt 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen. In Deutschland befragte das Statistische Bundesamt in Zusammenarbeit mit dem Bundes-institut für Berufsbildung (BIBB) rund 10.000 Unternehmen aus nahezu allen Wirtschaftsbereichen.


Quelle: Magazin Mitbestimmung 05/2008

Den vollständigen Artikel finden Sie auf der Homepage der Hans Böckler Stiftung. Dort finden sie weitere Artikel zur beruflichen Weiterbildung zum herunteralden als pdf-Dateien.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.05.2008