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Neues OECD-Programm zur Erfassung der Kompetenzen der Erwachsenenbevölkerung im Berufsleben

Nach dem großen Erfolg der PISA-Studie haben die OECD-Mitglieder nun grünes Licht für ein Projekt zur Erfassung des Wissens und der Fähigkeiten von Erwachsenen gegeben.

Das Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) wird das Kompetenzniveau und dessen Verteilung bei Erwachsenen im Ländervergleich analysieren. Schwerpunkt werden dabei die kognitiven und beruflichen Fähigkeiten sein, die zur erfolgreichen Teilnahme am Arbeitsleben Voraussetzung sind.

Mit PIAAC werden auch Daten über den Bildungshintergrund und die berufliche Laufbahn der Teilnehmer erfasst. Außerdem wird das Kompetenzniveau in Mathematik, Leseverständnis und beim Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien erhoben. Nach einer Entwicklungsphase in den kommenden zwei Jahren und einem Feldtest im Jahr 2010 ist die erste umfassende Erhebung für 2011 geplant.

Das Projekt stützt sich auf den Erfolg der PISA-Studie. PIAAC soll Regierungen umfassendere Informationen liefern, um ihre Bildungs- und Ausbildungspolitik zu evaluieren und zu gestalten. Dazu werden vergleichende Informationen zum Kenntnisstand der Erwachsenenbevölkerung und seiner Verteilung erhoben und untersucht, wie sie Einkommen, Beschäftigung und die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen beinflussen.

Regierungen in allen OECD-Ländern stehen vor der Herausforderung, die Wettbewerbsfähigkeit in der globalen Wissensökonomie zu erhalten. Eines der wichtigsten Ziele von PIAAC wird sein zu bewerten, wie gut Erwachsene moderne Kommunikationstechnologien nutzen um sich Informationen zu beschaffen und zu verarbeiten, wie gut sie sich neues Wissen erarbeiten können und mit anderen Menschen kommunizieren. Außerdem wird PIAAC als erste internationale Studie Informationen darüber sammeln, wie gut Menschen Schlüsselqualifikationen an ihrer Arbeitsstelle nutzen.

Damit wird PIAAC ein weit umfassenderes und genaueres Bild des "Humankapitals" liefern, auf das Länder im globalen Wettbewerb zurückgreifen können. Die Studie wird Politikern helfen, die Leistungsfähigkeit ihre Bildungs- und Ausbildungssystems so wohl für neue Teilnehmer auf dem Arbeitsmarkt wie für ältere Arbeitnehmer zu bewerten, die auf lebenslanges Lernen angewiesen sein werden.

Die PIAAC Untersuchungen und Fragebögen werden so gestaltet sein, dass sie über verschiene Kulturen, Länder und Sprachen verwertbar sind. Alle teilnehmenden Länder müssen bei der Durchführung der Studie gemeinsam erarbeitete technische Standards anwenden. Das Projekt wird von den teilnehmenden OECD-Ländern unter der Führung eines PIAAC Boards und mit Unterstützung des OECD Sekretariats geleitet. Die Teilnahme steht allen OECD-Ländern und, entsprechend eines Rahmens, den das PIAAC Board erarbeiten wird, auch Nichtmitgliedern offen.

Deutschland und Österreich haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Die Entscheidung der Schweiz steht noch aus.


Quelle: bildungsklick.de 17.03.2008

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 19.03.2008