Selbstständige in der Weiterbildung

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Selbstständigentag in Berlin - Rückblick

Podiumsdiskussion: Selbstständige - neues Prekariat oder Rettung des Arbeitsmarktes?
Gundula Englisch:


"Selbstständigkeit – die freie, unabhängige Erwerbsarbeit ist meiner Meinung nach die „natürliche Form“ von Arbeit. Jeder kann selbständig sein oder es lernen. Schließlich arbeitet ein Großteil der Weltbevölkerung nicht in regulierter Festanstellung.

Der feste Arbeitsplatz im regulären Arbeitsverhältnis ist eine Erfindung des Industriezeitalters – einer längst vergangenen Epoche. Mit dieser Erfindung gelang es, Menschenmassen an einen Arbeitgeber, einen Standort, eine Tätigkeit zu fesseln unnd Macht und Kontrolle über sie auszuüben."


Gisela Notz

Aus dem Artikel in "M" zum Selbstständigentag:

"Notz fand es fatal, in den neuen Selbstständigen die Rettung des Arbeitsmarktes zu sehen: „Wenn nicht genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, nützt es nichts, auf die Selbstständigen zu setzen.“ Nicht alle Arbeitslosen könnten eine Existenz gründen, nur für manche sei es ein Ausweg. Dabei mache die Branche einen großen Unterschied – ein Journalist hätte andere, flexiblere Möglichkeiten als ein Handwerker oder die Betreiberin eines Wolllädchens. Viele hätten gegründet, weil sie keine Chance auf dem Arbeitsmarkt sahen, so Notz weiter, oft Ostfrauen über 40. Nach einer Studie von 1999 habe ein Viertel dieser Existenzgründerinnen ein Einkommen von gerade 1.000 Euro erzielt. Bei den Kleinselbstständigen habe es in den letzten Jahren einen enormen Anstieg gegeben. Viele leben jedoch in prekären Situationen. Häufig werde die totale Selbstausbeutung betrieben, der Mehrwert, wenn es ihn denn überhaupt gibt, müsse ans Finanzamt oder an die Banken abgeführt werden."

Alle weiteren Informationen zum Selbstständigentag finden Sie auf der ver.di Seite zu Selbstständigen.


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.02.2007