Nachrichten-ArchivZurück zur ÜbersichtZuweisungspraxis und Preispolitik der Bundesagentur für Arbeit bedrohen die Arbeit der beruflichen RehabilitationBericht vom letzten Treffen des Arbeitskreises „berufliche Reha BBW/BFW.“„Beschäftigt haben uns in erster Linie zwei Themen.
Bezüglich der Maßnahmekosten gehen wir davon aus, dass nach aktueller Zuweisungspraxis die Genehmigung einer Maßnahme in einer stationären Einrichtung (z.B. Berufsbildungswerk) voraussetzt, dass die entsprechenden Fachdienste der Arbeitsagenturen besondere Hilfen in einer besonderen Einrichtung für notwendig erachten. Dies würde bedeuten, der Teilnehmer könnte mit einem persönlichen Budget zwischen verschiedenen Berufsbildungswerken oder ähnlichen Einrichtungen wählen. Die regionale Verteilung dieser Einrichtungen würde jedoch eine Wahl nach Kostengesichtspunkten in der Regel ausschließen. Als bedrohlich sehen wir vielmehr die Zuweisungspraxis der Arbeitsagenturen und die Preispolitik der Bundesagentur. Bezüglich der Anmeldungen in Berufsbildungswerken für 2006 ist festzustellen, dass die Soll-Belegungszahlen in fast allen Berufsbildungswerken erreicht wurden. Da kann man ja eigentlich nicht Klagen. könnte man sagen. Aber.....Jahr für Jahr werden die Berufsbildungswerke im Unklaren gehalten, ob sie noch im Rahmen der einstmals festgelegten Planzahlen belegt werden. Der Kostendruck wird Jahr für Jahr erhöht. Wir haben folgende Tendenzen aus Sicht der Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen festgemacht:
Solidarisch zu handeln setzt auch eine funktionierende Arbeits- und Kommunikationsstruktur voraus. Dieses Thema war der zweite Punkt auf der Sitzung des Arbeitskreises der BBW-"Fraktion". Ergebnisse unserer Beratung sind:
Als mögliche Themen sind bisher genannt:
Nach einer guten Gulaschsuppe wurde die Sitzung dann gemeinsam mit den Betriebsräten der BFWs fortgesetzt. Ein Tagesordnungspunkt war auch hier das persönliche Budget. Weitere Punkte waren die Vorbereitung der Fachtagung für Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen von Bildungsträgern, Berufsbildungswerken und Berufsförderungswerken, und die Nutzung der Homepage "netzwerk-weiterbildung.info". Bezüglich des persönlichen Budgets stellt sich die Situation für Berufsförderungswerke erheblich bedrohlicher dar. Anzumerken ist, dass die Berufsförderungswerke in jüngster Vergangenheit durch gesetzgeberische Veränderungen und durch die Geschäftspolitik der Bundesagentur einen erheblichen Rückgang der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen haben. Damit verbunden natürlich auch ein Personalabbau. Er bewegt sich in der Größenordnung von einem Drittel der Beschäftigtenzahl. Wie bekannt, sind Berufsförderungswerke Einrichtungen zur Umschulung und Fortbildung behinderter Erwachsener, die in der Regel bereits berufstätig waren. Berufsförderungswerke führen Maßnahmen zur beruflichen Neuorientierung durch. Im Unterschied zum Berufsbildungswerk, das der beruflichen Ersteingliederung junger Menschen mit Behinderungen dient, liegt die Aufgabe des BFW in der beruflichen Wiedereingliederung. Das bedeutet, dass sich im Hinblick auf ein persönliches Budget, mit eigener Suche des potentiellen Teilnehmers nach einer kostengünstigeren Maßnahme zur beruflichen Wiedereingliederung, eine Vielzahl von Möglichkeiten ergibt. Die Folge: Berufsförderungswerke geraten an den Rand der Wirtschaftlichkeit, sind in ihrer Existenz bedroht. Beraten wurden politische Handlungsmöglichkeiten, um den Entscheidungsträgern die negativen Auswirkungen eines persönlichen Budgets für Wiedereingliederungsmaßnahmen zu verdeutlichen." Quelle: betreff doppelpunkt No. 1, Oktober 2006. Newsletter für Beschäftigte in der beruflichen Rehabilitation in Berufsbildungswerken. Sie können den vollständigen Newsletter hier als pdf-datei herunterladen. Dort finden sie auch die Bezugsmöglichkeit für den Newsletter. Verweise zu diesem Artikel:Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 25.10.2006 |
Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info Druckdatum: 28.03.2024 |