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Die Stiftung Berufliche Bildung (sbb) in Hamburg steht vor dem Aus

PRESSE – INFORMATION des Betriebsrates der SBB Stiftung Berufliche Bildung

10. Juni 2004

Drohende Streichung der Haushaltsmittel für die SBB Stiftung Berufliche Bildung

Anerkanntes Hamburger Qualifizierungsunternehmen vor dem Aus


Die Beschäftigten und der Betriebsrat der SBB Stiftung Berufliche Bildung Hamburg sind zutiefst schockiert und wütend über die erklärte Absicht der Hamburger Behörde für Bildung und Sport, die Zuwendungen für die SBB zu streichen.* Würde eine solche Streichung von der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg beschlossen, wären die Existenz des Betriebes und die Arbeitsplätze unmittelbar bedroht.

„Wir bauen mit unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern Brücken aus der Arbeitslosigkeit in Arbeit“, sagt der SBB-Betriebsratsvorsitzende Elmar Plöger. Ziel ist es, dass die Arbeitslosen, die die Angebote der SBB nutzen, einen Arbeitsplatz finden. Die Erfolge können sich angesichts der schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt sehen lassen: Laut einer von der SBB in Auftrag gegebenen Studie haben 76 Prozent der Umschüler und 64 Prozent der Teilnehmer aus Fortbildungen einen Arbeitsplatz auf dem 1. Arbeitsmarkt bekommen. Die Haushaltsmittel für diese Arbeit und Erfolge sind ut angelegtes Geld der Stadt. Dieses effiziente Instrument der Arbeitsmarktpolitik, das nicht nur in der SBB, sondern auch in den anderen von den Kürzungsplänen betroffenen Einrichtungen entwickelt und eingesetzt wird, soll nun mit dem Sparhammer in Trümmer geschlagen werden.

Die SBB hat sich mit ihren Mitarbeitern in einem Modernisierungsprozess über die letzten Jahre zu einem Dienstleistungsbetrieb entwickelt, der beweist, dass ziel- und bedarfsgerichtete Qualifizierung auch für beruflich besonders benachteiligte Gruppen zu nachhaltiger Integration auf den Arbeitsmarkt führt. Mit gezielter Unterstützung haben auch diese Menschen eine Chance auf Arbeit. Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, ihnen diese Chance zu geben. Hier ist der Hamburger Senat in der Pflicht und kann sich nicht hinter der Politik aus Berlin verstecken!

„Wir Beschäftigte der SBB haben in den letzten Jahren einen erheblichen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeit und zur Kostensenkung geleistet“, stellt Plöger fest. Seit Jahren sind die Mitarbeiter der SBB von den Tariferhöhungen abgeschnitten und leisten durch Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld einen Beitrag zur Krisenbewältigung. Mit immer weniger festem Personal liefern sie unter schwierigen Bedingungen in neuen Strukturen und Arbeitsweisen anerkannt gute Arbeit. In den letzten 9 Monaten wurde die Belegschaft massiv reduziert. Weit mehr als die Hälfte der Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz bei der SBB bereits verloren.

Die Stadt Hamburg muss ihre politische Verpflichtung gegenüber den arbeitslosen Menschen dieser Stadt erfüllen. Dazu gehören unbedingt auch die Angebote der beruflichen Weiterbildung. Der Betriebsrat der SBB erwartet vom Senat, dass er die Kürzungs- und Streichungspläne zurücknimmt. Die Zuwendungsbescheide an die SBB müssen finanziell ohne Abstriche und Vorbehalte erfüllt werden.

Belegschaft und Betriebsrat der SBB fordern die Schulsenatorin Frau Dinges-Dierig zum Dialog mit der beruflichen Weiterbildung auf. Sie ist herzlich eingeladen, sich noch vor den Beratungen des Haushaltes 2005/2006 mit der Arbeit der SBB vor Ort auseinanderzusetzen und sich ein eigenes Bild zu machen.

Über die SBB Stiftung Berufliche Bildung:

Die SBB Stiftung Berufliche Bildung ist eine der anerkannten Weiterbildungseinrichtungen Norddeutschlands. Sie wurde 1982 gegründet, um Qualifizierungsangebote für Benachteiligte des rbeitsmarktes zu entwickeln und durchzuführen. Seitdem hat die SBB über 60.000 auf dem Arbeitsmarkt Benachteiligte qualifiziert. Damit trägt sie dazu bei, in Hamburg Beschäftigungskrisen einzudämmen und den Strukturwandel sozial zu steuern.

Bei Rückfragen:
SBB-Betriebsrat, Elmar Plöger
Wendenstr. 493, 20537 Hamburg
Tel. 040/21112-125 oder Mobil 0170/4500879
E-Mail: betriebsrat@sbb-hamburg.de

Eine gute Zusammenfassung von Reaktionen auf die Kürzungsabsichten des Hamburger Senats finden Sie auf der Homepage des Betriebsräte-Arbeitskreises Hamburger Weiterbildungsträger.

Sie können die Presseerklärung hier auch als pdf-Datei herunterladen.





Verweise zu diesem Artikel:
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 11.06.2004