Grundsätzliches zur Weiterbildung

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Qualitätsmanagment in der beruflichen Weiterbildung: ein Gestaltungsvorschlag

Ausgangsbedingungen

Mit dem „Ersten Gesetz über moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ und den
damit beschlossenen Änderungen des Sozialgesetzbuches III hat die Qualitätsdiskussion
für die Weiterbildung eine veränderte Ausgangslage und einen neuen Antrieb
erhalten: Das Gesetz verschiebt die Prioritäten in der beruflichen Weiterbildung
von langfristig angelegter Kompetenzentwicklung hin zu kurzfristigen Wiedereingliederungseffekten;
mit der Vergabe von Bildungsgutscheinen ist ein grundsätzlich anderes
Finanzierungsmodell angelegt; es macht in den §§ 84, 85 und 86 Vorgaben für
die Qualitätsentwicklung der Institutionen sowie der Angebote in der beruflichen
Weiterbildung. Diese Eingriffe haben in der „Weiterbildungsszene“ massive Befürchtungen
und angesichts der absehbaren Umbrüche berechtigte Kritik provoziert.

Hier wird - obwohl klar ist, dass die Weiterentwicklung der arbeitsbezogenen Lernmöglichkeiten,
Finanzierungsmodelle, die Qualitätsfrage sowie auch die Perspektiven
der Institutionen und des Personals gemeinsam bedacht werden müssen - der Argumentationsstrang der Qualitätssicherung aufgegriffen. Damit wird eine Linie der
Weiterbildungsentwicklung „nach Hartz“ aufgezeigt, welche langfristig systematisierende
Effekte haben kann. Absehbar negative Konsequenzen, wie sie besonders
durch die begleitende Geschäftspolitik der Bundesanstalt für Arbeit und die Kürzungen
der Etats provoziert werden, auf eine langfristige und nachhaltige Kompetenzentwicklung,
für die Planungssicherheit der Weiterbildungsträger und die beruflichen
Perspektiven des Personals sollen nicht unterschlagen werden. Die Sorge ist berechtigt,
dass Angebotsstrukturen zusammenbrechen, die, wenn keine alternativen
politischen und finanziellen Absicherungen greifen, für die Möglichkeiten „lebenslangen
Lernens“ auf dem Weg zur „Wissensgesellschaft“ unersetzbar sind.

Wenn wir trotzdem, indem wir die Prämissen, die durch die „Hartz-Gesetze“ geschaffen
worden sind, zunächst als Vorgabe unterstellen, Gestaltungsmöglichkeiten
diskutieren, so deshalb, weil es uns darum geht, Handlungsmöglichkeiten auszuloten,
wie ein zukunftsfähiges Weiterbildungssystem angesichts einer als problematisch
identifizierten Ausgangssituation entstehen könnte. Die Qualitätssicherung ist
dafür ein schon seit mehr als dreißig Jahren diskutierter zentraler Strategiestrang.

Das gesamte Gutachten können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.

Verweise zu diesem Artikel:
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 20.05.2005