Selbstständige in der Weiterbildung

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Deutscher Volkshochschultag: ver.di und GEW fordern ein Ende der prekären Beschäftigung an den Volkshochschulen

Anlässlich des 13. Volkhochschultages in Berlin am 12. und 13. Mai 2011 fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine gerechte Bezahlung und soziale Absicherung der Berliner VHS-Dozent/innen. Dringend geboten ist eine Honorarfortzahlung im Krankheitsfall für arbeitnehmerähnliche Dozent/innen. Etwa 600 von 3000 Berliner VHS-Dozent/innen arbeiten hauptberuflich Tag für Tag in der Weiterbildung. Sie unterrichten zum Beispiel Deutsch für Zuwanderer, leiten Fremdsprachen- oder Computerkurse.

Doch wenn sie krank werden, erhalten sie keinen Cent. "Den Verdienstausfall können sich viele nicht leisten, so dass sich kranke Dozent/innen zur Arbeit schleppen müssen und Krankheiten kaum ausheilen können", so Brigitte Rilke, eine von fünf Vertreterinnen der Berliner VHS-Dozent/ innen. Am 12. Mai werden "krank verkleidete" Berliner VHS-Dozent/innen vor der Eröffnung des Volkhochschultages durch den Bundespräsidenten auf ihre Situation aufmerksam machen.

Die Berliner VHS-Dozent/innen verdienen weniger als die Hälfte dessen, was fest angestellte Berufsschullehrer/innen mit vergleichbarer Qualifikation erhalten. Seit 1992 sind die VHS-Honorare in Berlin nur einmalig um sechs Prozent angehoben worden. Nach Abzügen bleiben den Berliner Dozent/innen bei Vollzeitarbeit nur rund 1.200 Euro pro Monat - und das in einem völlig rechtlosen Beschäftigungsverhältnis mit der Aussicht auf Altersarmut.

Das jetzige System der Honorierung an den Volkshochschulen ist nicht mehr zeitgemäß. Es orientiert sich an Zeiten, als Studienräte nebenbei am Abend einen Kurs gaben, nicht aber an professionellen Erwachsenenbilder/innen, die von den Honoraren leben. "Daher fordern wir einen Tarifvertrag für die etwa 600 arbeitnehmerähnlichen Dozent/innen, der höhere Honorare,
eine Honorarfortzahlung im Krankheitsfall, Zuschüsse zur Sozialversicherung und eine existenzsichernde Stundenzuteilung vorsieht", so die Berliner VHS-Dozent/innen-Sprecherin Beate Strenge.

Weitere Informationen und Kontakt: Beate Strenge, Berliner VHS-Dozent/innen-Vertretung 0160-955 855 09.


Schlagworte zu diesem Beitrag: Freiberufler/Selbstständige, Honorar
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 07.06.2011