Berufliche Weiterbildung

Zurück zur Übersicht

Weiterbildungsanbieter erwarten weiteres Wachstum

Lünendonk-Studie 2008: Status Quo und Perspektiven beruflicher Weiterbildung in Deutschland

Nach einer konjunkturbedingten Flaute hatte der Markt für berufliche Weiterbildung 2006 in Deutschland wieder Tritt gefasst und ist 2007 erstmals in diesem Jahrzehnt wieder zweistellig gewachsen. Dabei weisen alle großen Themenkomplexe wie etwa Business Skills, IT- und Telekommunikations-Themen sowie naturwissenschaftlich-technische Segmente Wachstumstendenzen auf. Das geht aus der aktuellen Lünendonk-Studie 2008: „Status quo und Perspektiven beruflicher Weiterbildung in Deutschland“ hervor.

Die Gründe für das hohe Wachstum im Jahr 2007 lassen sich wie folgt erklären: Die Hauptträger der Kosten für berufliche Weiterbildung sind die Wirtschaftsunternehmen. „Der Mangel an qualifizierten Fachkräften am Arbeitsmarkt veranlasst die Unternehmen zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter nach dem Prinzip: Qualifizierung statt Rekrutierung“, sagt Thomas Lünendonk, Inhaber der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren. „Außerdem steigen die Anforderungen an den Arbeitsplätzen fast überall. Jetzt werden Nachholeffekte aus den Jahren 2002 bis 2005 wirksam, in denen die Unternehmen ihre Ausgaben für Weiterbildung kräftig zurückgefahren hatten.“

Drei Viertel der 76 Trainingsanbieter, die an der jährlich durchgeführten Lünendonk-Studie teilgenommen haben, erzielten 2007 wieder eine positive Umsatzentwicklung. Auf die Frage nach den Umsatzerwartungen für das Jahr 2008 meinen mehr als neun von zehn Anbietern, dass ihr Umsatz steigen wird.


Weiterbildungsanbieter erwarten weiteres Umsatzwachstum

Nach einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 14,9 Prozent im Jahr 2007 würden nach den Erwartungen der 73 Teilnehmer an der Lünendonk-Studie die Umsätze 2008 sogar um durchschnittlich 17,7 Prozent steigen. Der Median liegt allerdings nur bei 10 Prozent und zeigt, dass einige besonders optimistische Einschätzungen den Mittelwert in die Höhe treiben.

Offensichtlich sind die Weiterbildungsanbieter jetzt aber überzeugt, dass die Periode des schlechten Geschäftes in den ersten Jahren dieses Jahrzehnts endgültig überwunden ist. Die längerfristige Umsatzprognose (2008 bis 2013) der Studienteilnehmer fällt optimistisch, aber realistisch aus. Kaum eines der Unternehmen rechnet in den fünf Jahren bis 2013 mit einer Umsatzstagnation oder gar einem Umsatzrückgang. 17 Prozent hoffen, bis 2013 sogar stärker als 10 Prozent pro Jahr zu wachsen. Fast jedes zweite Unternehmen kalkuliert allerdings noch mit jährlichen Zuwachsraten von maximal 5 Prozent pro Jahr. Das ergibt einen einfachen arithmetischen Durchschnittswert von 8,8 Prozent pro Jahr bei einem deutlich geringeren Zentralwert von 5,5 Prozent.


Gute Zukunftschancen für Qualifizierungsprojekte und Outsourcing

Das Jahr 2007 bestätigt die im Vorjahr 2006 eingetretene Wende am deutschen Weiterbildungsmarkt. Das zeigt sich auch an den Angebotsformen. In den Krisenjahren 2002 bis 2005 hatte der Anteil der firmeninternen Veranstaltungen ständig zulasten der übrigen Angebotsformen zugenommen. Im Jahr 2006 ging der Anteil der firmeninternen Veranstaltungen zum ersten Mal wieder zurück. 2007 stabilisierte er sich mit 41 Prozent Anteil auf diesem Niveau. Die öffentlichen Seminare erreichten 2007 einen Anteil von 31 Prozent. Die Langzeitlehrgänge konnten 2007 nochmals anteilig wieder zulegen auf 14 Prozent. Leicht rückläufig gegenüber 2006 ist der Anteil der Qualifizierungsprojekte, das heißt Beratung sowie Konzepterstellung, Auftragsentwicklung und Auftragsdurchführung für bestimmte Kunden. Die Angebotsform Outsourcing der gesamten Trainingsaktivitäten kann ihren Anteil von 2 Prozent im Vorjahr 2006 auf jetzt 3 Prozent leicht steigern.

Die Studienteilnehmer wurden wiederum nach ihren Zukunftserwartungen bei den Angebotsformen befragt. Zwei Drittel sind der Meinung, dass der Anteil der firmeninternen Veranstaltungen am Umsatz steigen wird, 30 Prozent nehmen an, dass er gleich bleiben wird. Bei den öffentlichen Seminaren rechnet ein Drittel mit steigenden Umsatzanteilen, 46 Prozent mit Gleichbleibenden. Während 20 Prozent an Rückgänge glauben. Bei den öffentlichen Langzeitseminaren prognostizieren 40 Prozent sinkende Anteile und 47 Prozent rechnen mit Gleichstand. Fast 56 Prozent der befragten Anbieter erwarten bei Outsourcing steigende Anteile am Umsatz. Bei Qualifizierungsprojekten sind es sogar fast 78 Prozent.


Ambivalentes Verhältnis der Weiterbildungsanbieter zum E-Training

Im Rahmen der Befragung der Lünendonk GmbH gaben die Anbieter beruflicher Weiterbildung Auskunft über ihre Einschätzung des E-Trainings in Deutschland. Den gegenwärtigen Anteil des Computer- und Web-gestützten Trainings am deutschen Weiterbildungsmarkt schätzen die Teilnehmer im Durchschnitt auf 8,4 Prozent.

Die Verteilung der genannten Prozentwerte zeigt, dass 22 Prozent der Befragungsteilnehmer für 2008 einen E-Training-Marktanteil von über 10 Prozent schätzen. Für 45 Prozent der Befragten liegt der E-Trainings-Anteil zurzeit noch bei maximal 5 Prozent.

Ist der Einsatz von E-Training zurzeit nach Ansicht vieler Weiterbildungsanbieter auch noch relativ bescheiden, so werden die Zukunftschancen nach wie vor sehr positiv eingeschätzt. Auf 14,1 Prozent soll nach Auskunft der Befragungsteilnehmer der Anteil des E-Trainings am deutschen Weiterbildungsmarkt bis 2013 steigen. Dass dies nicht nur aus der Meinung einiger weniger euphorischen Verfechtern resultiert, beweist der hohe Zentralwert von 15 Prozent.

Die detaillierte Lünendonk-Studie 2008 „Status quo und Perspektiven beruflicher Weiterbildung in Deutschland“ auf Basis der Befragung über Strukturen, Strategien, Planungen und Restriktionen von 76 großen, mittelgroßen und kleinen Weiterbildungs-Unternehmen ist ab sofort bei der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, zum Preis von 1.200,- Euro, verfügbar (pdf-Datei, zuzüglich MwSt., inklusive Versand).

Die Lünendonk-Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-Elementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Beratungskunden von der Entwicklung der strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.


Quelle: Pressemeldung der Lünendonk-GmbH vom 5.9.2008

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 06.09.2008

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 19.03.2024