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Neue OECD-Studie:

Deutschland gibt nach wie vor zu wenig Geld für Bildung aus

Deutschland liegt mit seinem Bildungssystem trotz leichter Verbesserungen international weiter zurück. Dies geht aus dem neuen weltweiten Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, der am 08.09.2009 in Berlin veröffentlicht wurde.

So erwerben in anderen Industrieländern deutlich mehr junge Menschen einen Hochschulabschluss. Ebenso beteiligen sich dort erheblich mehr Menschen an qualifizierter Weiterbildung. Auch der Anteil der Bildungsausgaben am Brutto-Inlandsprodukt ging in Deutschland erneut leicht zurück. Während Spitzenreiter wie die USA, Korea und Dänemark einen Anteil von mehr als sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Ausbildung investierten, erreichte Deutschland im Jahr 2006 lediglich einen Anteil von 4,8 Prozent. Unter den OECD-Ländern gaben nur Irland, Spanien, die Slowakei und die Türkei weniger für Bildung aus.


OECD: "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Investitionen"

Die OECD in Paris, die die 30 wichtigsten Industriestaaten bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung berät, forderte die Bundesrepublik nachdrücklich zu weiteren Reformanstrengungen auf. "Wenn Deutschland gestärkt aus dieser Wirtschaftskrise hervorgehen will, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, in Bildung und höhere Qualifikation zu investieren", sagte OECD-Bildungsdirektorin Barbara Ischinger.


"Investitionen in Bildung sind die beste Krisenbewältigung"

Die diesjährige Ausgabe von Bildung auf einen Blick wird zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, da sich alle Aufmerksamkeit auf die Finanzkrise und ihre wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen richtet. Die vorgestellten Untersuchungen stützen sich auf Daten bis zum Jahr 2007, daher enthält diese Ausgabe noch keine Einschätzungen der Auswirkungen der Krise auf die Bildungssysteme, dennoch werden wichtige Faktoren für die Diskussion darüber präsentiert, wie Investitionen in die Bildungs- und Wissensressourcen zum wirtschaftlichen Wiederaufschwung beitragen können.

„Der internationale Vergleich der Bildungssysteme zeigt wieder einmal, wie groß der Nachholbedarf Deutschlands vor allem bei den Investitionen in Bildung ist“, kommentierte BBB-Vorstandsmitglied Rudolf Helfrich heute in Hamburg. „Investitionen in Bildung sind die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Deutschland im Wettbewerb mithalten kann. Nach jahrelangen Lippenbekenntnissen - bis hin zu konkreten Koalitionsvereinbarungen - sind wir im Ergebnis leider noch nicht sehr viel weiter gekommen, wie uns die aktuelle OECD-Studie ein weiteres Mal deutlich vor Augen führt“.


Quelle: Presseinformation des Bundesverband der Träger beruflicher Bildung
(Bildungsverband) e. V. vom 08. September 2009


Schlagworte zu diesem Beitrag: Qualifizierung, Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 09.09.2009

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024