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Qualitätszertifikat in der Weiterbildung - Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung

Im Mai 2002 starteten Bund und Länder gemeinsam das Modellprojekt "Qualitätstestierung in der Weiterbildung". Aus diesem heraus ist das Qualitätszertifikat "LQW 2" entstanden. Das Verfahren ist inzwischen auch an die Erfordernisse der "Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung" (AZWV) angepasst, die für SGBIII-Maßnahmen zwingend vorgeschrieben ist.

Das BMBF schreibt in einer Presseerklärung zur bundesweiten Einführung des neuen Qualitätsverfahrens:

"Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer haben am Donnerstag den Startschuss für ein bundesweites Qualitätszertifikat auf dem Weiterbildungsmarkt gegeben. "Mit dem neuen Gütesiegel erhöhen wir die Transparenz und Qualität in der Weiterbildung", sagten Bulmahn und Rohwer übereinstimmend. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern werde mit dem Zertifikat "LQW 2" (Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung, Version 2) eine bundesweite Orientierung bei der Suche nach hochwertigen Bildungsangeboten gegeben.

Bulmahn und Rohwer hoben hervor, dass die Umsetzung des neuen Qualitätssystems schneller als erwartet erfolgte, nämlich schon vor Beendigung der dreijährigen Probephase. Im Mai 2002 starteten Bund und Länder gemeinsam das Modellprojekt "Qualitätstestierung in der Weiterbildung". Aus diesem heraus ist das Qualitätszertifikat "LQW 2" entstanden. Die Erprobung des Verfahrens war auf rund 440 Einrichtungen begrenzt. Dabei hat sich das nun marktreife Zertifikat aus den Anforderungen der Bildungsbranche heraus entwickelt. Neben der Qualität der Lernprozesse in den angebotenen Kursen beurteilt es unter anderem auch die Personalentwicklung der Anbieter und deren Kommunikation mit den Kunden. Ausgestellt wird das Gütesiegel durch die ArtSet GmbH Hannover, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Bonn.

Mit diesem neuen System zur allgemeinen Qualitätssicherung werde ein wichtiges Ziel erreicht, sagte Bulmahn. "LQW2 hat das Potenzial erstmals bundesweit Mindeststandards in der Weiterbildung zu etablieren." Gleichzeitig leiste die Zertifizierung einen effektiven Beitrag zur laufenden Arbeitsmarktreform, sagte die Bundesbildungsministerin.

Die rund 30.000 Weiterbildungsanbieter in Deutschland müssen seit Sommer dieses Jahres anerkannte Qualitätsmanagementverfahren nachweisen, wenn sie eine Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit für ihre Maßnahmen erhalten möchten. Im Gegensatz zu bisherigen Qualitäts-Siegeln für Weiterbildungseinrichtungen sei "LQW 2" mit weniger als 5.000 Euro pro Zertifizierungsdurchgang vergleichsweise günstig. Dies ermögliche gerade auch den vielen kleinen Anbietern eine Teilnahme an der Qualitätskontrolle, sagte die Bundesbildungsministerin.

Wirtschaftsminister Rohwer betonte: "Freiwillige Qualitätskontrolle ist besser als verordnete. Bund und Ländern ist es mit ihrer gemeinsamen Initiative gelungen, ein nicht staatliches Zertifizierungsverfahren zu etablieren, das die Weiterbildung als Branche vereint und große Akzeptanz findet."

Die bundesweite Koordinierung von "LQW 2" liegt beim Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Aufbau des Qualitätssystems mit 660.000 Euro, weitere 540.000 Euro kommen aus dem Europäischen Sozialfond."

Quelle: Presseerklärung des BMBF (233/2004) vom 14.10.2004.

Weitere Informationen und Anmeldeformulare für das Verfahren erhalten Sie auf der Homepage von
"ArtSet" Institut für kritische Sozialforschung und Bildungsarbeit e. V.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 19.10.2004

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 29.03.2024