Zurück zur Übersicht

Qualität der Arbeit

Prekäre liegen zurück

Die Ergebnisse des diesjährigen DGB-Index Gute Arbeit zeigen: Beschäftigte in prekären Arbeitsverhältnissen beurteilen die Qualität ihrer Arbeitsplätze in den meisten Bereichen schlechter als nicht prekär Beschäftigte.

Verglichen wurde das Urteil von prekär Beschäftigten (Bruttoeinkommen unter 2000 Euro, befristet und/oder in Leiharbeit tätig) mit dem von nicht prekär Vollzeit beschäftigten (Bruttoeinkommen über 2000 Euro, unbefristet beschäftigt). Schon der Gesamt-Indexwert der beiden Gruppen liegt weit auseinander. Während die prekär Beschäftigten es mit einem Index von 53 nur knapp in den Bereich der „mittelmäßigen Arbeit“ schaffen (beginnt bei einem Indexwert von 50), schneiden die nicht prekär Beschäftigten mit einem Index von 61 deutlich besser ab. Die eklatantesten Unterschiede zeigen sich bei der Beurteilung der beruflichen Zukunftsaussichten und der Arbeitsplatzsicherheit sowie beim Einkommen (siehe Grafik). Der DGB-Index zeigt auch, dass prekäre Beschäftigung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Nicht mal die Hälfte aller Befragten, 47 Prozent, haben unbefristete Vollzeitjobs und verdienen mehr als 2000 Euro brutto im Monat.

Bei dem von DGB und Gewerkschaften mit dem Internationalen Institut für Empirische Sozialökonomie (inifes) entwickelten Index urteilen jeweils im Frühjahr im Rahmen einer repräsentativen Infratest-Umfrage deutschlandweit über 6000 Beschäftigte – vom Mini-Jobber bis zur leitenden Angestellten – über ihre Arbeitsbedingungen. Anhand von 15 Arbeitsdimensionen geben sie sowohl über die aktuelle Situation als auch über ihre Ansprüche Auskunft. Die Ergebnisse werden auf einer Indexskala von 0 bis 100 eingestuft. Erreicht eine der Arbeitsdimensionen weniger als 50 Punkte, handelt es sich für diesen Bereich um schlechte Arbeitsbedingungen. Ab 80 Punkte beginnt die Kategorie Gute Arbeit.


Quelle: einblick 12/08


Hier geht es zum DGB Index Gute Arbeit.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 01.08.2008