Zurück zur Übersicht Information für die Beschäftigten in den Integrationskursen Lage eingeschätzt und Forderungen gestellt!Das zweite nordrhein-westfälische Beschäftigtenforum von DozentInnen in den Integrationskursen hat am 24. Juni 2006 in Wuppertal über Thesen unseres Kollegen Hartmut Melchert beraten.Die DozentInnen bewerten die vorherrschenden Beschäftigungsverhältnisse der Lehrenden in Integrationskursen als soziale Ungerechtigkeit. In ihrer jetzigen Form sind die Integrationskurse eine staatlich subventionierte Form des Deutschlernens auf Kosten der Lehrenden. Gewerkschaften und DozentInnen in den Integrationskursen erheben deshalb die Forderung an die kommunalen Volkshochschulen, die Beschäftigungsverhältnisse dieses Personenkreises so auszugestalten, dass sie als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt werden. Damit verbinden wir vor allem eine angemessene Vergütungshöhe und die dringend erforderliche soziale Absicherung aus der Tätigkeit heraus. Durch die Eingliederung der Dozentinnen und Dozenten in den Personalkörper der Volkshochschulen sehen wir auch eine Basis für eine Personalentwicklung, die nicht ausschließlich die Betroffenen mit dem Kosten- und Zeitaufwand für erforderliche Zusatzqualifikationen belastet sondern auch die Kursträger in die Pflicht nimmt. Auf dem nächsten Beschäftigtenforum am 16. September 2006 wollen wir mit Verantwortlichen aus Volkshochschulen, kommunalen Spitzenverbänden und Landespolitik über die Forderung beraten. Am 28. Juni 2006 wurden die kommunalen Spitzenverbände in NRW, die Landtagsfraktionen und der Landesverband der Volkshochschulen NRW und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu einem Fachgespräch eingeladen. Das Fachgespräch findet statt unter dem Thema: Situation und Perspektiven der Dozentinnen und Dozenten in den Integrationskursen der nordrhein-westfälischen Volkshochschulen Sehr geehrte ... , die Gewerkschaften GEW und ver.di vertreten auch Dozentinnen und Dozenten, die im Rahmen der Integrationskurse an den nordrhein-westfälischen Volkshochschulen und anderen Weiterbildungseinrichtungen eingesetzt werden. Wir laden Sie herzlich zu einem Fachgespräch zum o.g. Thema ein. Es findet statt am Samstag, dem 16. September 2006, von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr, in der Heinrich-Thöne-Volkshochschule, Bergstr. 1 – 3, 45479 Mülheim. Der Veranstaltungsraum wird durch Aushang an der Pförtnerloge bekannt gegeben. Nach unserem Kenntnisstand setzen die kommunalen Volkshochschulen für unterrichtliche Tätigkeiten in den Integrationskursen ausschließlich Honorardozentinnen und –dozenten ein. Mit dieser Praxis werden prekäre Beschäftigungsverhältnisse auch an den beteiligten Volkshochschulen praktiziert, mit denen wir uns nicht einverstanden erklären können:
Nach unserem Arbeitsrechtsverständnis passt dieses Korsett nicht zu einer selbständigen Tätigkeit, sondern erfüllt die Anforderungen der Arbeitnehmereigenschaft. Gemeinsam mit den von uns vertretenen Dozentinnen und Dozenten in den Integrationskursen erheben wir deshalb die Forderung an die kommunalen Volkshochschulen, die Beschäftigungsverhältnisse dieses Personenkreis so auszugestalten, dass sie als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt werden. Damit verbinden wir vor allem eine angemessene Vergütungshöhe und die dringend erforderliche soziale Absicherung aus der Tätigkeit heraus, die sicherlich auch in der gesetzlichen Finanzausstattung ihren Niederschlag finden muss. Bis zum 31. Dezember 2009 erlaubt eine Übergangsfrist noch den Einsatz von Lehrkräften ohne abgeschlossenes Studium Deutsch als Fremdsprache bzw. Deutsch als Zweitsprache. Über dieses Datum hinaus ist dies nur möglich, wenn die Lehrkraft an einer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorgegebenen Qualifizierung teilgenommen hat. Durch die Eingliederung der Dozentinnen und Dozenten in den Personalkörper der Volkshochschulen sehen wir auch eine Basis für eine Personalentwicklung, die nicht ausschließlich die Betroffenen mit dem Kosten- und Zeitaufwand belastet, sondern auch die Kursträger als Auftraggeber in die Pflicht nimmt. Nicht zuletzt müssen die Kosten für vorgeschriebene Qualifizierung auch vom Auftraggeber getragen werden. Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie unserer Einladung folgen und einen Beitrag zur Wertschätzung der Arbeit der Dozentinnen und Dozenten und zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen leisten könnten. Mit freundlichen Grüßen gez. Uwe Meyeringh, ver.di-Landesbezirk NRW gez. Berthold Paschert, GEW-Landesverband NRW Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 03.07.2006 |
Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info Druckdatum: 18.04.2024 |